Die Theatermaske »Erdkugel mit beweglichen Augen« stammt aus der Werkstatt des berühmten Kostümplastikers Eduard »Eddi« Fischer. Seine Plastik wurde eingesetzt in Manfred Wekwerths Inszenierung von Bertolt Brechts »Das Leben des Galilei«. Das Stück handelt vom Leben des großen Naturwissenschaftlers, der angesichts der Folterinstrumente der Heiligen Inquisition seine Lehre von der Bewegung der Erde widerrief. Am 10. Februar 1978 hatte das Drama Premiere in Brechts Hausbühne, dem »Berliner Ensemble« am Schiffbauerdamm. HIER geht es weiter →
Vincent van Gogh (1853-1890), einer der Begründer der modernen Malerei, war Zeit seines Lebens ein armes Schwein. Seine Bilder wurden erst achtzig Jahre nach seinem Ableben vom Kunsthandel entdeckt und erzielen seitdem Rekordpreise.
Da ihn der Pariser Kunstgeschmack weitgehend ignorierte, zog es van Gogh in seinen letzten Lebensjahren in Richtung Provence. Dort schnitt er sich nach einem Streit mit dem von ihm verehrten Maler Paul Gauguin in einem Anfall von Autoaggression einen Teil seines Ohres ab.
Auf Empfehlung seines Arztes ging van Gogh darauf in die Nervenheilanstalt »Saint-Paul-de-Mausole« von Saint-Rémy-de-Provence. Die malerische Kleinstadt liegt zwischen Arles und Avignon. Vincent richtete sich in seinem Krankenzimmer ein Atelier ein und malte unentwegt. Es entstanden, unterbrochen von kleineren Anfällen und gelegentlichem Aussetzen seiner Erinnerung, Bilder von Feldern in kräftigen gelben Farben, Olivenbäumen, Schwertlilien und Zypressen. Insgesamt schuf van Gogh rund 150 Bilder während seines Klinikaufenthaltes.
Das Krankenzimmer von van Gogh wird heute noch als musealer Schatz gezeigt, und es ist einer der Attraktionen der psychiatrischen Einrichtung »Saint-Paul-de-Mausole«, die zweihundert Frauen mit teilweise schweren Nervenleiden beherbergt. In der Tradition van Goghs steht das Bemühen der Klinik, ihre Patientinnen mit Hilfe von Kunsttherapien zu behandeln. Auf diesem Wege werden nach Bekunden der Klinikleitung deutliche Erfolge erzielt.
In einer klinikeigenen Galerie sind Kunstwerke der Insassinnen zu bewundern. Dort entdeckte ich die Skulptur »Couple dans fenêtre« der Patientin Catherine Meinhard. Es handelt sich dabei um eine dreidimensionale Plastik aus Pappmaché, die auf mich einen tiefen Eindruck machte und mir viel von den Sehnsüchten der Künstlerin erzählt.
Wilhelm Ruprecht Frieling: Schräger Vogel, 2007
Ölkreide auf Papier. 21 x 28 cm
© W. R. Frieling
Herzlich willkommen im Kunstblog! Ohne Anspruch auf Meisterschaft stelle ich hier eigene Werke vor. Ausserdem zeige ich Stücke aus meiner Sammlung.
Der »Schräge Vogel« entstand spontan, als ich kürzlich erfuhr, dass mein bester Freund plötzlich schwer an Blasenkrebs erkrankte. Er stand vor einer harten Operation, die sieben Stunden dauern und ihn weit über vier Liter Blut kosten sollte.
Wie ein kleiner Junge, der seinem Vati Mut machen will, griff ich zur Ölkreide und malte den »Schrägen Vogel«. Ich hatte zwei Möglichkeiten: jammern oder lachen. Da wir beide schräge Vögel sind, gab es für mich nur den Weg des Lachens, und es beglückt mich, dass meine naive Kinderzeichnung an seinem Krankenhausbett stand und ihn aus der Ferne daran erinnerte, wie farbenprächtig das Leben trotz allen Elends sein kann.
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Im Alter von 71 Jahren starb heute früh Luciano Pavarotti, einer der bekanntesten Tenöre der Musikwelt, an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Zuletzt trat der Sänger 2005 öffentlich auf. Die Tournee musste jedoch aufgrund seiner Erkrankung abgebrochen werden.
Luciano Pavarotti war einer der berühmtesten Tenöre seiner Zeit und einer der bekanntesten Vertreter der Kunstgattung Oper. Zusammen mit Maria Callas war er auch der best verkaufte Klassikstar aller Zeiten. Pavarotti war der erste Klassikkünstler, dessen CD-Aufnahmen die Pop-Hitparaden stürmten.
Über die Lebensgeschichte des Sprosses einer Bäckerfamilie aus Modena informiert Wikipedia: http://de.wikipedia.org/wiki/Luciano_Pavarotti
Die weltweit über 30.000 Mitglieder des Vereins Deutsche Sprache e.V. haben Hartmut Mehdorn, den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, zum »Sprachpanscher des Jahres 2007« gewählt. Nach Johannes Ludewig ist Mehdorn damit bereits der zweite Bahn-Chef, dem diese zweifelhafte Ehre zuteil geworden ist.
»Leider hat die Deutsche Bahn aus diesem ersten Preis nicht viel gelernt«, kommentierte der Verein das Ergebnis dieser Wahl. »Noch immer gibt es an deutschen Bahnhöfen counter statt Schalter, einen service-point statt einer Auskunft und zum Pinkeln muss man zu McClean«.
Mit großem Abstand hinter Mehdorn landete Heiner Bartling, der Präsident des Niedersächsischen Turnerbundes, auf Platz zwei. Bartling verantwortet ein Informationsheft mit »highlights for beginners«, »kids in action« oder »dance 4you«.
Den Sprachpanscher des Jahres gibt es seit 1997. Der erste Preisträger war die Hamburger Modeschöpferin Jil Sander, die mit dem Bekenntnis, dass man contemporary sein und das future Denken haben müsse, den Zorn der Sprachwahrer hervor gerufen hat.